Darmsanierung- ein Leitfaden

Dieser Leitfaden zur Darmsanierung bei Hunden bietet Dir eine strukturierte Vorgehensweise, um die Gesundheit des Verdauungssystems Deines vierbeinigen Freundes zu fördern und zu unterstützen. Die Darmsanierung umfasst mehrere wichtige Phasen, die aufeinander aufbauen und sowohl die Entgiftung als auch den Wiederaufbau der Darmflora beinhalten.

Inhalt des Leitfadens:

  • Ziel der Darmsanierung: Was wir für unsere Hunde erreichen wollen
  • Vorbereitung und Beratung: Du kannst die Darmsanierung selbst durchführen, aber es hat natürlich auch Vorteile, wenn Du Dir die Unterstützung eines Experten mit ins Boot nimmst. Zu Beginn ist eine Untersuchung der Ausgangssituation sowie eine Ernährungsanalyse sehr sinnvoll, um individuelle Bedürfnisse und mögliche gesundheitliche Probleme zu identifizieren.

  • Entgiftung und Ausleitung: Hier werden Schritte zur Entgiftung des Körpers beschrieben, eventuell begleitet durch eine Fastenphase, vor allem aber durch die Verwendung von Kräutern und natürlichen Mitteln, die die Leber- und Nierentätigkeit unterstützen. Mit den Probiotika kann auch schon zu diesem Zeitpunkt begonnen werden. Ich empfehle jedoch besser erst 2 Wochen nach Beginn der Entgiftung mit der Gabe der guten Darmbakterien loszulegen. Lies in Kapitel 3 warum.

  • Ernährungsumstellung: Je besser du den Hund ernährst, je gesunder kann der Darm sein. Achte auf frische, möglichst wenig verarbeitete Futtermittel und vermeide Getreide, Zucker und viele Zusatzstoffe. Brauchst du Hilfe bei der Zusammenstellung eines Futterplans, melde dich gerne bei mir.

  • Wiederaufbau der Darmflora: Die Gabe von Pro- und Präbiotika sowie die Einführung fermentierter Lebensmittel können das gesunde Darmmikrobiom (Darmflora) wiederherstellen.

  • Langfristige Pflege: Eine ausgewogene Ernährung ist unerläßlich, um die Darmgesundheit langfristig zu erhalten. Beobachte Deinen Hund, stellst Du Veränderungen im Verhalten und/oder im Kotabsatz fest, gehe den Ursachen auf den Grund. Nur so kann die Darmgesundheit langfristig erhalten bleiben.

  • Zusätzliche Maßnahmen: Was denkst du: wie viel hoch ist das Ruhebedürfnis deines Vierbeiners? Viele Besitzer schätzen das völlig falsch ein. Hat der Hund zu wenig Ruhephasen, erhöht sich massiv seine Stressbelastung!

Dieser Leitfaden soll dir eine wertvolle Unterstützung sein und dir helfen, die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes aktiv zu unterstützen.

 

"Der Tod sitzt im Darm!"

Dieser Ausspruch wird dem bedeutenden Arzt Paracelsus zugesprochen, der diese Erkenntnis bereits im 16. Jahrhundert hatte, und der Satz ist aktueller denn je!
 
Da liegt es nahe, den Zustand des Darm als Gradmesser der Gesundheit zu betrachten. Diese Tatsache ist auch beim Hund nicht anderes als beim Mensch!
 
Die Gesundheit des Darms ist also entscheidend für das Wohlbefinden deines Hundes. Eine Darmsanierung kann helfen, die Balance im Verdauungssystem wiederherzustellen und das Immunsystem zu stärken. Vielleicht hat dein Hund mit Futtermittel-Unverträglichkeit zu kämpfen oder zeigt Anzeichen von Allergien. Wenn dein Hund unter Blähungen, Durchfall, Hautproblemen oder ständigen Ohrentzündungen leidet, ist das häufig ein Zeichen dafür, dass das Darmmikrobioms (Darmflora) aus dem Gleichgewicht geraten ist. In diesem Fall kann eine gezielte Darmsanierung nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Lebensqualität deines Hundes erheblich verbessern.
 

Ziele einer Darmsanierung:

  • Ausleitung von giftigen Stoffwechselprodukten, Schwermetallen und überschüssigem Histamin
  • Unterstützung der Regeneration der Darmschleimhaut
  • Wiederherstellung des Gleichgewichts des Darmmikrobioms
  • Abbau von Entzündungsprozessen im Darm
  • Stärkung des Immunsystem (80% des Immunsystems sitzt im Darm.)
  • hilft bei Verstopfung oder Durchfall
  • Unterstützung und entlastet die Entgiftungsarbeit von Leber und Nieren

Lass uns gemeinsam auf die Reise gehen, um die Darmgesundheit deines Hundes zu fördern. Denn ein gesunder Hund ist ein glücklicher Hund – und das ist das, was wir alle wollen! 🐶❤️

1. Vorbereitung und Beratung

Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.
 
Die wichtigste Voraussetzung für einen gesunden Darm ist eine gesunde und artgerechte Ernährung. Daher ist der 1. Schritt der Darmsanierung eine Ernährungsanalyse:
  • Ist die Fütterung meines Lieblings artgerecht und hochwertig?
  • Ist sie seinen individuellen Bedürfnissen und eventuell bestehenden Beschwerden oder Erkrankungen angepasst?
  • Gibt es Unverträglichkeiten oder gar Allergien?
  • Liegen Vorerkrankungen oder Beschwerden vor?
Darüber solltest Du Dir einmal in Ruhe Gedanken machen. Am besten Du holst Dir fachliche Unterstützung dazu.
 

2. Ernährungsumstellung

Worum geht es bei diesem Schritt?

  • Der Hund ist, was er ißt! Vielleicht kennst Du dieses Sprichwort vom Menschen her. Ich finde, auf den Hund passt es ebenso gut. Die Ernährung spielt für die Darmgesundheit eine übergeordnete Rolle, das ist sehr leicht nachvollziehbar.
  • Gerade der empfindliche Magen-Darm-Trakt ist auf eine verträgliche Fütterung angewiesen. Das heißt die Proteinquelle muss für den Hund verträglich sein und möglich hochwertig. Idealerweise ist ein großer Bestandteil des Fleischanteil wirklich Muskelfleisch.
  • Getreide hat ein hohes allergischen Potential und wird von vielen Hunden nicht vertragen.
  • Generell gilt: so naturbelassen wie möglich und so viel Zusätze wie nötig

Warum ist dieser Schritt notwendig?

  • Eine angepasste Ernährung ist entscheidend, um den Verdauungstrakt nicht zusätzlich zu belasten. Bioresonanzbasierte Futtermittel- und Allergentests können helfen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren und zu vermeiden, die Entzündungen im Darm verursachen könnten. Leicht verdauliche Nahrungsmittel unterstützen die Regeneration des Darms und fördern eine gesunde Verdauung. Alternativ kann auch eine Eliminationsdiät über einige Wochen durchgeführt werden.

3. Entgiftung und Ausleitung

Worum geht es bei diesem Schritt?

  • Diese Phase wird oft einfach weggelassen. Mach´das bitte nicht! Denn dieser Schritt ist sehr wichtig. Ich vergleiche es immer mit einem überwuchterten Garten. Willst Du hier z. B. Gemüse anbauen, ist es notwendig, zuerst Unkraut zu jäten und den Boden vorzubereiten. Erst dann wird der Samen ausgesäht.
  • Überspringst Du diesen Schritt, werden die meisten Samen nicht keimen und wachsen können. Sie finden einfach keinen Platz und keinen geeigneten Boden. So gehts auch dem Darm! Das "Unkraut" muss einfach raus, die Schleimhaut muss vorbereitet werden, so dass sie die bald neu einziehenden guten Darmbakterien gut aufnehmen können und diese sich so dauerhaft ansiedeln können.
  • Also, ganz wichtig: erst Entgiften und Ausleiten, dann Wiederaufbau des Darmmikrobioms!
  • Eine Entgiftung kann durch eine zeitlich begrenzte Fastenphase eingeleitet werden. Das schaffen wir, Hundeeltern aber meistens nicht (der gesunde Hund hingegen schon): "Er guckt so hungrig ☺️!"
  • Mit natürlichen Entgiftungsmitteln wie Kräutern (z.B. Mariendistel, Löwenzahn), Heilpilzen, Heilerden und anderen therapeutischen Mitteln, die die Leber- und Nierentätigkeit unterstützen, gehts daher einfacher.
  • Um starke Entgiftungserscheinungen wie Durchfall zu vermeiden, beginne langsam mit der Ausleitung. Steigere die Dosierung erst allmählich über einige Tage hinweg auf die entsprechende Dosis.

Warum ist dieser Schritt notwendig?

  • Im Laufe des Hundelebens sammeln sich Toxine und Abfallstoffe im Körper an, die das Gleichgewicht im Darm und seine guten Bewohner negativ beeinflussen. Kann die Entgiftung nicht vollständig ablaufen, muss der Organismus Abfallstoffe im Körper "zwischenlagern" bis wieder Entgiftungs-Kapazitäten frei werden. Bei nicht optimaler Ernährung oder häufiger Gabe von Antibiotika und anderen Medikamenten kann das unter Umständen nie mehr der Fall werden. Also sammelt sich immer mehr "Abfall" im Körper an. Das führt zu immer größer werdenden gesundheitlichen Problemen.
  • Durch das Fasten wird der Verdauungstrakt entlastet, was dem Körper hilft, sich zu regenerieren. Die Entgiftung fördert die Gesundheit der Leber und Nieren, die für die Ausscheidung von Giftstoffen verantwortlich sind.

4. Wiederaufbau der Darmflora

Worum geht es bei diesem Schritt?

  • Nach der Entgiftungsphase wird die Darmflora mit Probiotika und Präbiotika wieder aufgebaut. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, also die gesunden Darmbakterien, die so wichtig sind. Präbiotika sind die Nahrung für die guten Bakterien im Darm. Es ist also sinnvoll, dass du zu den probiotischen Bakterien gleich Präbiotika dazu gibst. So finden die Balterien gleich eine Nahrungsquelle und können sich schneller ansiedeln.

Warum ist dieser Schritt notwendig?

  • Der Wiederaufbau einer gesunden Darmflora ist entscheidend für die Verdauungsgesundheit und das Immunsystem des Hundes. Probiotika helfen, die Anzahl der nützlichen Bakterien im Darm zu erhöhen und das Wachstum schädlicher Bakterien zu hemmen. Präbiotika fördern das Wachstum der guten Bakterien und unterstützen somit die langfristige Gesundheit des Darms.
  • Sauerkraut ist ein fermentiertes Gemüse, das Probiotika enthält und somit eine natürliche Quelle für probiotische Bakterien für Hunde sein kann. Verwende am besten frisches Sauerkraut, das nicht erhitzt wurde. So enthält es noch mehr probiotische Bakterien.
  • Auch Joghurt, Hüttenkäse oder Kefir ohne Zusätze sind reich an probiotischen Bakterien.
  • Gute und günstige Präbiotika sind Flohsamenschalen, Akazienfasern, Möhren, Haferflocken, Leinsamen, Pastinaken, Chicoree und Äpfel oder Birnen.
  • Wichtig ist sowohl Pro- als auch Präbiotika zur besseren Verträglichkeit langsam in die Fütterung einzuschleichen.
  • Es gibt eine große Anzahl von verschiedenen Produkten auf dem Markt. Achtung, viele erhalten zu viele Zusatzstoffe und dafür wenig Wirkstoff (besonders die "Darm-Drops" und "gesunden Leckerchen"). Diese Präparate können als Goodie verwendet werden, zur Darmsanierung sind sie aber nicht geeignet!

5. Langfristige Darm-Pflege

Worum geht es bei diesem Schritt?

  • In dieser Phase geht es darum, eine nachhaltige Ernährung und Lebensweise für den Hund zu etablieren. Gesundes, artgerechtes Futter und die Vermeidung von Stress sind ein großer Schritt in Richtung dauerhafte (Darm-)Gesundheit.
  • Eine prima Möglichkeit sind z. B. regelmäßige Entgiftungsmaßnahmen, wie Kräuter- oder Vitalpilz-Kuren. Sie entlasten den Körper und machen "Hausputz".

Warum ist dieser Schritt notwendig?

  • Eine gute Ernährung hilft, versorgt den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen und hilft den Verdauungsrhythmus des Hundes zu stabilisieren, was wichtig für eine gesunde Verdauung ist.
  • Ein so gepflegtes Verdauungssystem ist gut gerüstet und kann Belastungen viel besser wegstecken.
  • Ein gesunder Darm ist die beste Vorsorge vor Würmer und anderen Parasiten. Sie können sich nicht so leicht im Darm einnisten.

6. Zusätzliche Maßnahmen

Worum geht es bei diesem Schritt?

  • Was kannst Du zusätzlich tun, um die Darmgesundheit zu unterstützen? Wichtig ist auch, die Stressbelastung zu senken durch regelmäßige Tagesabläufe, stressfreie Fütterungsabläufe (gerade im Mehrhunde-Haushalt sorgt Futterneid oft für Stress bei der Fütterung), genügend Ruhephasen, aber auch ausreichend Bewegung für den Hund.

Warum ist dieser Schritt notwendig?

  • Stress kann zu Verdauungsproblemen führen. Dauerhafter Stress wirkt sich negativ auf die Darmflora aus und führt zu Problemen wie Durchfall oder Verstopfung. Auch unser Stress wirkt sich auf den Hund aus, denn er überträgt sich auf unser Tier. Eine stressfreie Umgebung und Selbstfürsorge für uns fördern das Wohlbefinden des Hundes und tragen dazu bei, die Gesundheit deines Hundes zu schützen.
  • Achte auf genügend Ruhephasen für deinen Hund. Ein gesunder Hund döst und verschläft den Großteil des Tages (bis zu 20 h, davon 10-16 h fester Schlaf, den Rest der Zeit dösen sie). Ein zu aktiver Tagesplan ist auf Dauer für Deinen Hund sehr stressig.

Fazit

Jeder dieser Schritte ist entscheidend für die erfolgreiche Darmsanierung eines Hundes. Sie bauen aufeinander auf und tragen gemeinsam zur Verbesserung der Verdauungsgesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens bei. Du kannst eine Darmsanierung jederzeit selbst durchführen.

Wünschst Du Dir lieber Unterstützung dabei, melde Dich gerne. Für ein umfassende Darmsanierung mit System, empfehle ich Dir mein Darm-Mentoring-Programm, das speziell für verdauungssensible Hunde und Hunde mit chronischen Darmproblemen entwickelt wurde. Es enthält alle meine jahrelangen Erfahrungen aus meiner Tierheilpraxis. Hier bekommst du praxiserprobte Tipps und erfährst, wie du deinen Hund optimal unterstützen kannst. Die Plätze sind begrenzt, damit für jeden eine individuelle Betreuung möglich ist.

 

 


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ulrike Müller

Als Tiergesundheitsexpertin, zertifizierte Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin gebe ich mein Wissen über natürliche Therapiemethoden und artgerechte Fütterung weiter. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sind mir sehr wichtig. Hierzu möchte ich meinen Beitrag leisten - ursachenorientiert und ganzheitlich. Dafür bin ich mit viel Herzblut und Leidenschaft angetreten.

Meine 5-teilige E-Mail-Minikurs-Serie zur Darmgesundheit beim Hund!

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